Im zweiten Jahr unter Trainer Sören Stelling ging es nach dem souveränen Aufstieg aus der Landesliga in die Hamburg-Liga, um den erstmaligen Ligaverbleib zu schaffen. Die ersten beiden bitteren Abstiege waren vergessen und man war sich seiner Stärke bewusst.
Neu im 16er Kader war Timo Neumann, der vom EHT den Weg nach Uetersen gefunden hatte.
Die Vorbereitung war von Höhen und Tiefen durchzogen, aber alles in allem gut. Eine Aufstiegsfeier gab es dann noch im Hause Hantel. Vielen Dank nochmal an Rolf für die Location.
Die Saison begann und man wusste, dass die ersten vier Spiele kein Zuckerschlecken werden würden. Spiel 1 war gegen die immer gut aufgestellte HGHB 2. Am Anfang konnte man gut mithalten, wurde aber durch die ein oder andere Schiedsrichterentscheidung ins Hintertreffen gebracht. Am Ende konnte man sich wieder heranarbeiten und verlor mit 29:33.
Das zweite Spiel ging gegen den Lieblingsgegner von SCALA. Bis jetzt hatte man alle Hamburg-Liga Duelle für sich entscheiden können und hoffte, dass das so weitergehen würde. Das Spiel lief durchwachsen und bis zur 40. Minute lag man zurück. Jetzt machte sich aber die gute Konditionsarbeit bezahlt und man konnte die Partie drehen und gewann am Ende verdient mit 35:32.
Spiel 3 ging gegen den THB Hamburg und gab am Ende eine schmerzhafte Niederlage. Über 40 Minuten hatte man das Spiel gut im Griff und verlor dann vollkommen unverständlich den Faden und das Spiel mit 26:29.
Spiel 4 war eines der denkwürdigen Esingen-Dreier-Serie. Ähnlich wie gegen THB hatte man das Spiel über 50 Minuten voll im Griff und verlor durch die Umstellung von Esingen auf eine offensive Deckung komplett den Zugriff und verlor das Spiel erstmal mit 26:27. Der folgende Einspruch wegen des Regelverstoßes der Schiedsrichter in einer entscheidenden Situation in den letzten Sekunden wurde stattgegeben und das Spiel wurde neu angesetzt.
Spiel 5 gegen den FC St. Pauli wurde verlegt.
Spiel 6 gegen das stärkste Team der Liga, das HT Norderstedt, fand statt und man hatte nicht viel zu bestellen. Man verlor am Ende nur mit fünf Toren, hatte aber die ganze Zeit nicht viel zu lachen. Zwischenzeitlich war eine deutlich höhere Niederlage zu erwarten, doch die Mannschaft riss sich nochmal zusammen und beendete das Spiel mit einem ordentlichen Endergebnis.
Im Spiel 7 ging es mit dem BMTV gegen einen direkten Konkurrenten und nach nun 2:6 Punkten musste mal wieder etwas passieren. Die erste Halbzeit war unterirdisch und man lag mit 15:18 zurück. Spielerisch war die zweite Halbzeit auch kein Augenschmaus, aber kämpferisch konnte man sich nichts vorwerfen lassen und gewann noch deutlich mit 37:29. Schade nur, dass sich Yannik Voß bei diesem Spiel am Knie verletzte und in der Folge sechs Spiele ausfiel.
Spiel 8 bescherte einem das geschrumpfte „Allstar“-Team der HTS/BW96 Handball. Auch hier hatte man das Spiel gut im Griff, bis auf den Hänger vor Schluss, der es noch einmal spannend machte. Man gewann aber verdient mit 33:28.
So langsam hatte man Spaß am Gewinnen gefunden und fuhr zum Spiel 9 mit stolz geschwellter Brust zur Zweitvertretung der SG Hamburg-Nord. Die Mannschaft und taktische Ausrichtung war bis jetzt immer eine Wundertüte bei der Heimmannschaft. Man ließ sich aber durch alle Mittel nicht durcheinander bringen und gewann sehr deutlich mit 46:28.
Spiel 10 hatte man gegen den Tabellenletzten TH Eilbek im Kopf schon gewonnen und verlor völlig verdient und unverständlich mit 34:36.
Spiel 11 hatte man im Kopf schon verloren, weil es gegen die HSG Pinnau mit einem unbequemen Gegner für die Uetersener ging. Schon in den vorherigen Hamburg-Liga-Jahren war gegen diesen Gegner nie etwas zu holen. Es war mit dem 24:29 nach Eilbek auch die schlechteste Saisonleistung.
Spiel 4.1 war das Nachholspiel gegen den TuS Esingen und sollte wieder ein Kracher vor vielen Zuschauern werden. Man zeigte ein ganz anderes Gesicht als in den Spielen zuvor. Die Ansage in der Zeitung, dass Esingen deutlich gewinnen wollte, war Ansporn genug. Es wurde wieder kein normales Spiel. Das ganze Spiel war offen und man konnte sich eigentlich mit dem einen Punkt beim 27:27 zufriedengeben. Wäre da nicht noch Nils Ladiges mit seinem direkt verwandelten Freiwurf zum viel umjubelten 27:28 Auswärtssieg gewesen.
Als letztes Spiel des Jahres war dann das Nachholspiel gegen den FC St. Pauli noch offen und man war froh, dass danach Pause war und verlor am Ende human mit 34:39. Zwischenzeitlich war es schon unschön anzusehen und ähnlich wie gegen Norderstedt lag während des Spiels eine deutlich höhere Niederlage in der Luft.
Zwischenfazit zur Halbserie: Mit 10:12 Punkten war man auf einem guten Weg zum Klassenerhalt. Es sollte aber noch ein harter Weg werden, aber man war guter Dinge.
Die Rückrunde begann wieder gegen Lieblingsgegner SCALA. Mit Winterneuzugang Jan Neumann war man im Rückraum noch flexibler aufgestellt und konnte weiter variieren. Das war in den nächsten Spielen auch von Nöten, es ging schließlich mit Esingen, THB Hamburg, St. Pauli, HT Norderstedt und HGHB gegen die Top 5 der Liga. In Alstertal konnte man deutlich mit 21:32 gewinnen und machte sich Mut für die schweren Spiele und vielleicht folgenden zehn Minuspunkte.
Spiel 13 war auch Spiel 3 gegen Esingen, die nach den Hinspielen mächtig was gut machen wollten. Konnte man auch verstehen, da sie das erste Spiel gewonnen hatten und durch den Fehler der Schiedsrichter wiederholt antreten mussten. Dann ging auch noch der direkte Freiwurf rein und man verliert die Wiederholung. Aber auch dieses Spiel war nicht wie jedes andere. Esingen begann wie die Feuerwehr und lag schnell in Front. Doch dann war das Spiel auch schon so gut wie beendet. Der Spieler, der das erste Tor erzielte, war im Spielbericht nicht eingetragen und konnte auch nicht nachgetragen werden, da schon 14 andere vermerkt waren. Da der Großteil der Uetersener sich das Ergebnis ähnlich gelagerter Fälle in naher Vergangenheit ins Gedächtnis rief, wurde es ein einseitiges Spiel und Esingen gewann in der Höhe verdient. Der Verband wertete aber das Spiel dann erwartungsgemäß um und man hatte 2 Spezialpunkte auf der Habenseite.
Im Spiel 14 ging es mit dem THB Hamburg zum Tabellenzweiten der Hamburg-Liga. Dieses Spiel war keine Augenweide, aber kämpferisch wieder aller Ehren wert. Man konnte sich vor vielen mitgereisten Zuschauern für die schmerzliche Hinspielniederlage mit einem 23:26-Sieg revanchieren. Wieder zwei Punkte, mit denen man nicht unbedingt gerechnet hatte. Allerdings verlor man in diesem Spiel Nils Ladiges für den Rest der Saison. Ohne Gegnerkontakt zog er sich unglücklich einen Kreuzbandriss zu.
Spiel 15 war zu Hause gegen den FC St. Pauli. Man spielte viel besser als im Hinspiel und hätte mit viel Glück sogar noch einen Punkt auf die Habenseite bringen können. Leider scheiterte man zwei Sekunden vor Schluss mit einem Gegenstoß und verlor knapp. Zudem wurde Maximilian Ladiges hart gefoult und viel erstmal aus.
Im Spiel 16 in Norderstedt bezog man ordentlich Prügel und verlor deutlich mit 42:29. Das Spiel schmerzte schon sehr und machte Trainer Sören Stelling keine gute Laune.
Zu Hause im Spiel 17 ging es dann wieder gegen die HGHB. Bis auf einen Spieler fiel der komplette Deckungsmittelblock aus, da sich auch noch Jan Neumann verletzt meldete. Also hatte man mit einer Rumpftruppe nichts zu verlieren. Es lief besser als erwartet, die Abwehr stand gut, aber leider versagte der eigentlich zuverlässige Angriff. Man führte nach 53 Minuten mit 26:25 und warf kein Tor mehr und verlor letztendlich mit 26:29. Sehr ärgerlich.
Man hatte die Top 5 nun hinter sich gelassen und mit 4:6 Punkten mehr geholt, als man dachte. Man stand jetzt mit 16:18 Punkten auf Platz 7 und hatte die nächsten fünf Spiele allesamt gegen Mannschaften, die hinter einem lagen, auf dem Spielplan. Alles keine Selbstläufer, aber vier Siege wollte man holen. Dann kam leider Corona und die Saison wurde abgebrochen.
Fazit: Denkwürdig, warum? Erstens, weil sich von uns sicherlich niemand hätte vorstellen können, dass eine komplette Saison abgebrochen wird. Viele von uns sind schon Jahrzehnte dabei, aber sowas hat keiner geglaubt. Aber es war eine richtige Entscheidung und mit den getroffenen Regelungen über Auf- und Abstieg konnte man gut leben. Zweitens, weil man erstmals die Hamburg-Liga halten konnte, auch wenn das Ende vielleicht als Muster ohne Wert gelten könnte, ist man sich sicher, dass auch unter „normalen“ Umständen die Liga hätte gehalten werden können. Eine Feier gab es leider nicht, die wird aber bestimmt nachgeholt. Ein Blick in die Zukunft kann man wagen. Geplanter Saisonbeginn soll das Wochenende 17./18.10.2020 sein. Erstmal ein Datum, womit man planen kann, ob es dann so kommt bleibt abzuwarten. Der Kader bleibt so zusammen und man hat sich mit Peter Bergmann und Tjorben Voß weiter verstärkt.
Die 1. Herren wünscht allen gute Gesundheit und das man sich bald mal wieder in irgendeiner Form in der Halle wiedersieht.